Folge 3 mit dem Mieterverein zu Hamburg | Hamburger Zukunftsentscheid

Shownotes

Der Hamburger Zukunftsentscheid ist ein Volksentscheid für ein gerechtes und soziales Klimaschutzgesetz in Hamburg. Er bietet die Chance, Hamburg als erster Großstadt ein Gesetz zu geben, das echten Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit verbindet. Mit dem Zukunftsentscheid könnte Hamburg schon bald zum neuen Paris oder Kopenhagen werden - zumindest wenn mindestens 265.000 Hamburger*innen, dem Gesetzesentwurf zustimmen. Der Entscheid findet am 12. Oktober statt. Rolf Bosse ist Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.

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00:00:02: Moin, ich bin Annika Kruse vom Hamburger Zukunftensentscheid.

00:00:04: Wir machen gerade einen Volksentscheid, wo wir darüber abstimmen, ob Hamburg bis zu einem Jahrzehntausende klimaneutral werden soll und ob Klimaschutz in Hamburg endlich sozial gerecht gestaltet wird.

00:00:12: Und wenn ihr jetzt noch nicht genau versteht, was sich dahinter verbirgt, dann ist das gar kein Problem.

00:00:16: Wir reden nämlich heute mit einem ganz besonderen Gast darüber, was das denn eigentlich für unsere Stadt bedeutet.

00:00:21: Heute habe ich zu Gast Rolf Boss vom Mieterfallen zu Hamburg.

00:00:23: Hallo Annika.

00:00:25: Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen und sagen, was du dir in Hamburg eigentlich machst?

00:00:28: Ja, der Mieterverein zu Hamburg ist die größte Mieterorganisation in Hamburg.

00:00:33: Wir haben fast achtzigtausend Mitgliedshaushalte.

00:00:36: Unsere Hauptaufgabe ist politische Arbeit und Beratung unserer Mitglieder.

00:00:41: Also, wenn jemand dazu Miete wohnt, ein mietrechtliches Problem hat, dann kommt er zu uns und wir helfen dem dabei, das zu lösen.

00:00:50: Zugleich sind wir aber auch aktiv politisch, um eben zu schauen, dass die Gesetze ... die sich auswirken auf die Mietverhältnisse so gut sind, dass es am besten gar nicht erst zu Streit kommt und nicht zu Problemen kommt.

00:01:02: Und also wie ist das dazu gekommen, dass ihr gesagt habt, ja, Zukunftsscheid ist ja jetzt unsere Sache, da gehen wir mit rein.

00:01:08: Und auch was ist bei dir persönlich vielleicht so ein bisschen ein ausschlaggebender Grund gewesen dafür?

00:01:12: Ja, also ich bin ja jetzt der Vorsitzende vom Mieterverein und habe quasi die Gesamtverantwortung inne.

00:01:16: Das ist seit Jahr zwanzig.

00:01:18: So vorher bin ich seit Jahr zwei tausend acht aber schon in der Rechtsberatung tätig gewesen.

00:01:22: Also ich habe Ich bin gelernter Jurist und ich habe eben ganz viele Mieterinnen und Mieter beraten, auch zu der Frage der energetischen Modernisierung.

00:01:32: Und es gab immer ganz, ganz viele Schwierigkeiten, wenn eine Maßnahme angekündigt worden ist, weil das nämlich zwei Dinge macht.

00:01:38: Erstens, es gibt eine Menge Stress für die Leute, weil es wird eben eine Baumaßnahme, eine Baustelle.

00:01:44: quasi in der Wohnung eingerichtet.

00:01:46: Also draußen kommt ein Gerüst dran, dann wird die Fassade bearbeitet, dann werden die Fenster rausgenommen, manchmal werden sogar Heizkörper rausgenommen.

00:01:54: Also es geht sehr, sehr tief in die Wohnung, in die Lebensverhältnisse rein.

00:01:58: Das ist Stress einmal.

00:02:00: Und das Zweite ist, es gibt eine Mieterhöhung hinterher.

00:02:02: Das Gesetz sagt, man kann die Investitionssumme, was für die Modernisierung da ist, zu acht Prozent auf die Jahresmiete umlegen.

00:02:13: Das macht die Menschen natürlich auch erst mal ängstlich, weil in diesen Ankündigungen standen früher sehr hohe Summen.

00:02:20: Das hat sich ein bisschen verbessert, weil wir haben mittlerweile Grenzen für die maximale Mieterhöhung.

00:02:25: Aber trotzdem fragen die Menschen natürlich immer noch, ist das vielleicht ein bisschen zu teuer?

00:02:30: Kann ich das überhaupt leisten?

00:02:31: Verliere ich vielleicht meine Wohnung.

00:02:33: Und wir klären, dass es also nicht zu solchen Problemen kommt.

00:02:36: Wir sorgen dafür, dass die Menschen nicht eine Wohnung verlieren, weil sie modernisiert wird.

00:02:43: Hamburg hat ja jetzt nicht so den besten Ruf, was so Wohnungssuche angeht.

00:02:46: Also ich glaube, viele Menschen haben hier sehr große Probleme, irgendwie eine auch zumutbare Wohnung zu finden.

00:02:51: Ich habe auch vorhin noch mal ein bisschen nachgeschaut und gesehen, dass ganz ganz viele Hamburger in mehr als fünfzig Prozent ihres Einkommens eben für Mieter aufwenden.

00:02:59: Wie würdest du sagen, wie ist die Situation für Mieter in Hamburg?

00:03:03: Ist sie gut oder schlecht?

00:03:04: Und woran würdest du das festmachen?

00:03:06: Wir haben ganz klar eine nicht gute Situation für MieterInnen in Hamburg.

00:03:10: Da gibt es verschiedene Kennzahlen dafür.

00:03:13: Das eine ist die sogenannte Fluktuation.

00:03:15: Also die Menschen ziehen häufig um, wenn guter Wohnraum zur Verfügung steht.

00:03:20: Und das tun die nicht, weil wenn ich umziehe, dann schließe ich einen neuen Mietvertrag ab und der ist meistens viel, viel teurer als der alte Mietvertrag.

00:03:28: Das heißt, die Fluktuation ist sehr, sehr gering.

00:03:31: Und außerdem haben wir sehr wenig freie Wohnungen in Hamburg.

00:03:34: Also wir haben weniger als ein Prozent freien Wohnraum in Hamburg.

00:03:39: Und das besorgt, der Markt ist also quasi festgefahren und eingefroren.

00:03:43: Also es ist sehr, sehr schwierig in der Tat, in Hamburg eine Wohnung zu finden.

00:03:47: Du hast ja eben schon erwähnt, dass du ganz lange auch in der Beratung gearbeitet hast.

00:03:51: Hast du da irgendwie Geschichten, die du öfter noch denken musst, die da über den Weg gelaufen sind, wo du denkst, das ist das Problem hier in Hamburg und deshalb mach ich auch den Job?

00:04:02: Gibt's da irgendwas, was in Erinnerung bleibt?

00:04:05: In Erinnerung sind mir sehr viele Fälle geblieben.

00:04:08: Vor allem Fälle, wo eine große Verzweiflung da war, weil die Mieterinnen sich vor einer unlösbaren Aufgabe befunden haben.

00:04:17: gefühlt jedenfalls befunden haben.

00:04:18: Das kann eine Kündigung sein wegen Eigenbedarf.

00:04:22: Das kann aber eben auch sein, dass zum Beispiel eine Trennung stattfindet und man weiß nicht, was man machen soll mit der Wohnung, wo bekomme ich direkt in meiner Umgebung eine neue Wohnung.

00:04:33: Und wir versuchen eine Wohnperspektive.

00:04:38: zu schaffen für solche Betroffenen.

00:04:40: Und das Thema Modernisierung spielt da natürlich auch eine Rolle mit rein, hat aber in den letzten Jahren durchaus nachgelassen.

00:04:47: Und warum ist das so?

00:04:49: Weil ganz viele Wohnungsunternehmen in Hamburg kaum noch Modernisierungen machen.

00:04:53: Nun ist ja einer der größten Kritiker des Zukunfts in Schalz, der VNW, der Verband deutscher Wohnungsunternehmen.

00:05:00: Du kennst das ja alles, du kennst das Thema, du kennst dich damit eigentlich besser aus als niemand anders.

00:05:05: Danke.

00:05:06: Ja, vielleicht magst du kurz mal ein bisschen deren Position ein bisschen wiedergeben und sagen, warum das aus deiner Sicht anders ist.

00:05:15: Also der VNW, der sagt, dass wenn wir die Klimaziele... von zwei tausendfünfundvierzig auf zwei tausendfünfundvierzig vorziehen würden, dann würde die einzelne Modernisierungsmaßnahme so teuer werden, dass die Miete dann sehr viel stärker steigen müsste.

00:05:34: Und zwar sagen die tatsächlich, im Moment brauchten wir drei Euro mehr pro Quadratmeter für eine Modernisierungsumlage bis zwei tausendfünfundvierzig.

00:05:45: Und wenn wir bis zwei tausendfünfundvierzig vorziehen, dann wären es vier Euro fünfzig.

00:05:49: Und das ist eine absolut falsche Aussage, weil das Gesetz lässt eine höhere Mieterhöhung als drei Euro pro Quadratmeter sowieso gar nicht zu.

00:06:01: Und die Miete muss dafür auch schon höher als sieben Euro gewesen sein.

00:06:04: Wenn die Miete niedriger ist, und das gibt es in vielen Fällen, dann darf sie nur zwei Euro pro Quadratmeter sein.

00:06:10: Das bedeutet, die Hauptposition, das Hauptargument des VNW ist so überhaupt nicht möglich, richtig.

00:06:18: Was würdest du dann sagen, wie wirkt sich der Zukunftsscheid jetzt konkret auf Mieterenden aus?

00:06:24: Das hat absolut nur Vorteile für Mieterinnen und Mieter, weil ich in der Wohnung wohne, die möglicherweise im Augenblick schlecht gedämmt ist, ich habe hohe Heizkosten.

00:06:35: Ich habe möglicherweise Schimmel an den Außenwänden, weil die kalt sind im Winter.

00:06:40: Das alles wird mit einer Wärmedämmung weg sein.

00:06:45: Ich habe dann weniger hohe Heizkosten, weil ich weniger Energie verbrauche, um die Wohnung warm zu kriegen.

00:06:50: Und ich habe diese sogenannten Wärmebrücken nicht mehr.

00:06:53: Das heißt, ich habe auch kein Schimmel mehr.

00:06:55: Das heißt also, der Wohnkomfort für die Menschen wird besser.

00:07:00: Und die Nebenkosten, die Heizkosten, die zweite Miete, heißt das ja auch, weil die fast genauso hoch ist wie die Kaltmiete, sinkt ebenfalls.

00:07:09: Und das ist nicht nur so.

00:07:10: daher geredet.

00:07:11: Wir können das anhand von konkreten Beispielen belegen.

00:07:15: Wir haben Modernisierungsmaßnahmen in Beständen gehabt und sehen, dass die Energiemengen, die benötigt werden, um die Wohnungen zu beheizen, vor- und nach der Baumaßnahme, um zwei Drittel gesunken sind.

00:07:32: Das wirkt sich richtig stark auf die Nebenkosten aus.

00:07:35: Das wirkt sich so stark auf die Nebenkosten aus, dass am Ende ... Die Mieterhöhung, die auf die Kaltmiete kommt, total doll kompensiert wird von den gesunkenen Vorauszahlungen auf die Heizkosten.

00:07:49: Ich sage nicht zu hundert Prozent, aber ich habe Fälle von fünfzig, sechszig, siebzig Prozent, Amortisation sozusagen.

00:07:58: Und das sind dann ja auch konkrete Erfahrungen, wo du Beispiele direkt gesehen hast.

00:08:03: Da

00:08:04: haben wir Beispiele dafür.

00:08:06: Die haben wir in unseren Beständen.

00:08:08: Die kann ich auch raussuchen.

00:08:10: Und tatsächlich gibt es noch einen zweiten Grund, warum es besser ist für Mieten, wenn die früher modernisiert werden, die Wohnungen.

00:08:19: Die Miete steigt nämlich sowieso.

00:08:21: Wir haben Gesetze, die sagen, alle fünfzehn Monate darf nach dem Mietenspiegel die Miete steigen.

00:08:27: Und das passiert auch.

00:08:28: Und bloß, weil die Miete steigt, heißt das noch lange nicht, dass die Wohnung sich in irgendeiner Weise verändert.

00:08:33: Das heißt, wenn wir die nächsten fünf bis zehn Jahre immer schön Mieterhöhungen haben, dann kommt die Modernisierung und ich habe dann noch eine höhere Miete.

00:08:43: Ich find's ganz spannend, dass es ja auch vor allem was Wohnen angeht, was die neuen Technologien angeht.

00:08:46: Zum Beispiel eine Wärmepumpe, dass es da auch immer eine ganz, ganz große Abneigung bei vielen Menschen gibt.

00:08:52: gelernt in den letzten Wochen, dass eine Wärmpumpe eigentlich die gleiche Technologie ist wie ein Kühlschrank.

00:08:57: Den hat ja auch jeder bei sich zu Hause.

00:09:01: Hast du so Erfahrungen gemacht, dass du teilweise mit Mietern in Kontakt warst und gemerkt hast, es gibt dann ein bisschen Angst vor neuen Technologien und am Ende war es dann doch eigentlich die richtige Entscheidung?

00:09:11: Also, man muss einfach mal klarstellen, wer zur Miete wohnt, der hat gar keine Möglichkeiten zu gestalten, wie das Haus entwickelt wird.

00:09:21: Also, ob da eine Wärmedämmung rankommt, ob da Mängel beseitigt werden oder ob da eine Wärmepumpe eingebaut wird.

00:09:28: Und insofern würde ich sagen, besteht da auch gar nicht so ein richtiges Bedürfnis oder ein Bedarf, sich damit auseinanderzusetzen.

00:09:37: Da sehe ich eher das Problem bei denjenigen, die entweder selber in ihren Wohnungen wohnen, ob das jetzt eine Eigentumswohnung ist oder in ein Familienhaus oder Doppelhaushälfte oder sonst irgendwas.

00:09:48: Und aber eben natürlich auch bei denjenigen, die Wohnungen vermieten.

00:09:51: Und da ist es tatsächlich so, dass wir ja, was diese Wärmepumpe gerade angeht, eine totale Entwicklung in der Berichterstattung darüber haben.

00:10:02: Also am Anfang hieß es noch, eine Wärmepumpe, da braucht man unbedingt eine Wärmedämmung dafür, da muss man eine Fußbodenheizung dafür haben, sonst funktioniert die überhaupt nicht.

00:10:11: Heutzutage sagen Expertinnen, also das sind Bauingenieurinnen oder sonstige Leute, das bin nicht ich, die sagen, man kann im Grunde in jedes Haus eine Wärmepumpe einbauen und die Jahresarbeitszahl ist in Ordnung, also wieviel Kilowattstunden Wärme einer Kilowattstunde Strom gemacht werden, ist in Ordnung.

00:10:29: Gerade in Hamburg, weil Hamburg hat milde Winter.

00:10:32: Wir haben keine sehr kalten Winter.

00:10:33: Das heißt, die Wärmepumpe arbeitet auch im Winter sehr gut.

00:10:38: Und diese ganzen Aspekte, die sind klar, die sind mittlerweile da, aber die sind noch nicht in den Köpfen angekommen.

00:10:46: Bei vielen Leuten ist immer noch dieses, das funktioniert nicht, gespeichert.

00:10:50: Und das muss sich auch verändern.

00:10:52: Und das ist auch ein Grund, warum Mir der Zukunftsentscheid so wichtig ist, weil das dazu führt, dass die Leute sich damit auseinandersetzen und sehen, Mensch, ist ja doch gar nicht so.

00:11:03: Ja, ich glaube, du hast jetzt gerade auch schon einen einen Punkt angesprochen.

00:11:06: In Hamburg gibt es ja ganz viele Menschen, die auch einfach Wohnung besitzen.

00:11:11: Ich glaube, das ist ein bisschen vergleichen mit Berlin.

00:11:13: Das sind tatsächlich ein paar mehr.

00:11:14: In Berlin sind es ganz viele große Wohnungsunternehmen.

00:11:17: In Hamburg sind es auch teilweise einfach Einzelpersonen.

00:11:20: Und von denen haben ja dann viele auch ein bisschen Angst davor, was kommen könnte mit dem Zukunftsentscheid.

00:11:26: Was würdest du denn Hamburgs WohnungseigentümerInnen sagen?

00:11:30: Ich würde denen sagen, ihr solltet unbedingt gucken, dass ihr euch ein Fahrplan macht, wie ihr klimaneutral werdet bis zu den Jahren.

00:11:37: Das ist möglich.

00:11:39: Und das ist sogar bezahlbar, denn es gibt Fördermittel von der Förderbank und es gibt Möglichkeiten, das auch so zu gestalten, dass das dann für den Einzelnen leistbar ist.

00:11:51: Es ist ja nun nicht so, dass ich nächstes Jahr anfangen muss, so eine Maßnahme umzusetzen bei allen Fällen, sondern ich habe ja immer noch fünfzehn Jahre Zeit.

00:11:59: Das Problem, das ich sehe ist, das Abgesehen von den Wohnungsgenossenschaften und der Saga eigentlich Die anderen Wohnungsunternehmen und privaten Vermieterinnen nur ganz, ganz wenige so einen Fahrplan überhaupt haben.

00:12:14: Und die müssen ins Handeln und ins Denken und ins Machen kommen.

00:12:18: Denn sonst werden wir auch bis zu zweizigfünfviertig nicht fertig.

00:12:22: Damit wir fertig werden, brauchen wir eine bestimmte Quote pro Jahr, was modernisiert wird.

00:12:28: Die muss bei mindestens eins Komma sieben liegen.

00:12:31: Im Moment liegt sie bei null Komma sechs.

00:12:33: Und ich gehe davon aus, wenn wir nicht den Zukunftsentscheid bekommen, wo ein bisschen Druck auch in die Sache gebracht wird, bleiben wir bei diesen Null, sechs die nächsten fünf Jahre.

00:12:43: Und dann sind wieder fünf Jahre ins Land gegangen und dann bräuchten wir nach hinten raus bis fünfundvierzig, was weiß ich, zwei Komma zwei oder sowas.

00:12:50: Also je länger wir damit warten und desto später es wirklich ins Machen kommt, desto enger wird es im Markt.

00:12:58: Und dann ... Gibt es die richtigen Probleme, um zum Beispiel die Fachkräfte, die das dann einbauen sollen?

00:13:04: Ja genau, diese Fachkräfte, die werden ja auch häufig dann als Argument dagegen benutzt, eben, dass wir die nicht hätten.

00:13:10: Also was würdest du da zu sagen?

00:13:12: Dazu würde ich sagen, wir haben die Fachkräfte heranzuziehen und wir haben Zeit, um die heranzuziehen.

00:13:19: Wenn die Bauwirtschaft, die Sanitärwirtschaft, alle, die am Bau da beteiligt sind, das klare Signal bekommen, wir brauchen eine bestimmte Größe an Kapazitäten und die werden wir auch viele Jahre abfordern.

00:13:32: Dann werden die diese Kapazitäten aufbauen.

00:13:35: Und das wird in Hamburg dazu führen, dass wir hier die Möglichkeiten haben, das umzusetzen.

00:13:41: Ich rechne damit.

00:13:42: dass, wenn die anderen Bundesländer, also viele Bundesländer, sind ja schon bei zwanzigvierzig, aber es gibt noch eine ganze Menge andere, auch bevölkerungsreiche Bundesländer, die sind bei zweitausendfünfvierzig.

00:13:53: Wenn die zweitausendfünfdreißig, zweitausenddreißig aufwachen und dann die Fachkräfte abfordern, dann werden wir den richtigen Engpass kriegen.

00:14:01: Hamburg hat die Möglichkeit, mit dem Zukunftsentscheid quasi das vorwegzunehmen und die Fachkräfte sich zu sichern.

00:14:08: Gibt es Städte in Deutschland, wo du sagen würdest, die machen das besser als Hamburg gerade?

00:14:12: Also, da fehlt mir tatsächlich der ganz konkrete Vergleich.

00:14:15: Ich kann aber sagen, dass wir zumindest einen Commitment haben zu den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern.

00:14:24: Und dort werden die Konzepte sicherlich auch da sein.

00:14:28: Ich glaube aber tatsächlich, dass die Probleme ... Überall dieselben sind, wenn es darum geht, Menschen, die Privat-Eigentum haben, dazu zu bringen, dann da rein zu investieren.

00:14:39: Und ich sehe jetzt nicht, dass irgendwo eine Stadt tatsächlich so einen verbindlichen Fahrplan hat, wo die sich zusammensetzen mit den Eigentümerinnen und sagen, kommt her, Leute, jetzt verpflichten wir euch mal oder ihr verpflichtet euch freiwillig selber oder so.

00:14:53: Und schaut doch mal und so weiter.

00:14:55: Hamburg macht ja schon eine ganze Menge.

00:14:57: Es gibt die Initiative jedes Haus keinen Klimaschutz.

00:14:59: Und andere Dinge, die sind wichtig.

00:15:02: Es findet aber nicht genug Anklang.

00:15:05: Wir möchten ja Hamburg auch mit dem zukünsten Scheiß ein bisschen zum Deutschen, aber auch ein Vorbild machen.

00:15:12: Meinst du es würde dann auch in der Zukunft die Wohnungswirtschaft passieren?

00:15:15: Ich kann es nur hoffen und ich würde sagen ja, denn wir stehen alle davor, klimaneutral zu werden.

00:15:21: Und das ist nicht nur Deutschland, das ist die Europäische Union.

00:15:24: Wir haben ein europäisches Ziel und dieses europäische Ziel, das wird erreicht werden mit den besten Methoden und die besten Methoden können hier in Hamburg entwickelt werden.

00:15:35: Gibt es noch irgendwie eine Sache, die du gerne noch jetzt den Mieter in hier in Hamburg auf den Weg geben würdest?

00:15:41: Machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Wohnung.

00:15:43: Sie sind geschützt vom Gesetz.

00:15:46: Es gibt keine Möglichkeit, die Mieten zu erhöhen und sie können das nicht mehr bezahlen.

00:15:51: Wir haben Härtefallmöglichkeiten, die wir stellen können und es gibt sehr genaue gesetzliche Regelungen unter denen, die Modernisierungsumlage zu berechnen ist.

00:16:03: Das Problem ist, viele Vermieterinnen in der Vergangenheit haben sich nicht an diese Rechnungen gehalten.

00:16:08: und haben deutlich höhere Mieterhöhungen gewollt, als sie eigentlich rechnerisch dürften.

00:16:14: Und das war dann unser Auftritt, wo wir dann hingegangen sind und gesagt haben, so funktioniert das nicht.

00:16:19: Und ich kenne kaum einen Fall, wo die Modernisierungsmieterhöhung am Ende wirklich so hoch war, wie sie ursprünglich gewollt war.

00:16:27: Das heißt, Klimaschutz und günstiges Wohnen ist etwas, was ... Komplett Hand in Hand geht.

00:16:32: Das

00:16:32: geht beides komplett, Hand in Hand.

00:16:35: Wir müssen es natürlich richtig machen und wir müssen es auch alle wollen und dazu gehören natürlich insbesondere die, denen die Häuser gehören.

00:16:42: Wir stehen jetzt wirklich wenige Tage vor der Abstimmung.

00:16:46: Was denkst du wird noch, wie denkst du wird die Debatte noch weiter verlaufen?

00:16:51: Also ich nehme gerade wahr, dass die Debatte zumindest überregional langsam an Schärfe gewinnt.

00:16:56: Also es gibt überregionale Medien, die sehr undifferenziert die Haltung der, ich sag mal, das VNW und anderer Wohnungsunternehmen übernehmen, die das auch sehr, sehr gerne dann als Spinnerei und Wolkenkuckungsheim abtun, was mit dem Zukunftsentscheid erreicht werden soll.

00:17:16: Ich glaube, die haben ganz klare, particulare Interessen.

00:17:20: Die möchten, dass das Geld, das die haben, verwendet wird für die Maßnahmen, die die gerne hätten und nicht eben für etwas, was eigentlich gut für die Bewohnerinnen ist.

00:17:31: Denn wir haben hier ein Dilemma zwischen der Wohltat, die ich demjenigen Tour der in der Wohnung wohnt, günstige Energiekosten, behagliche Wohnung, weil gut Wärme gedämmt.

00:17:42: Und wer hat den Nutzen davon, der Mieter?

00:17:44: Und wer hat die Kosten davon?

00:17:45: Erst mal der Eigentümer, die Vermieter-Seite.

00:17:48: Was meinst du mit Maßsam, die die gerne hätten?

00:17:50: Ja, wenn wir zum Beispiel sagen, wir möchten unser Geld irgendwie anders investieren, zum Beispiel.

00:17:56: Also wir haben zum Beispiel börsennotierte Unternehmen, die tun Geld in Dividenden oder in Ausschüttungen.

00:18:01: Wir haben aber auch private Vermieterinnen, die überlegen, die haben das für ihre Alter, also so ein bisschen als Rente auch oder so.

00:18:12: Also die ziehen da auch Erträge daraus, von denen die dann auch leben.

00:18:15: Und das würde dann natürlich ein bisschen wegfallen, wenn die möglicherweise diese Gelder nicht nehmen können, um sie für sich zu haben, sondern ansparen müssten oder so etwas.

00:18:24: Also ich glaube, wir müssen uns wirklich mit jedem Einzelfall unterhalten.

00:18:28: Wir müssen mit jedem reden, aber die müssen natürlich auch mit sich reden lassen wollen.

00:18:32: Und ich denke, wenn wir im Zukunft entscheiden, eine Verbindlichkeit haben, dann sehen die, dass es sein muss und dann werden sie auch reden wollen.

00:18:42: Vielen Dank.

00:18:42: Hast du noch letzte Worte, die du sagen möchtest?

00:18:46: Also ich wünsche mir wirklich, dass wir in Hamburg als Stadtgesellschaft hier Klimageschichte schreiben.

00:18:52: Weil es dieses Gegeneinander, was teilweise aufgebaut wird, absolut unzuträglich ist für unsere gesamte Wirtschaft, für unsere gesamte Stadt.

00:19:03: Wir haben immer die besten Ergebnisse, wenn wir unsere Kräfte zusammentun, wenn wir sie bündeln und wenn dann allen geholfen wird, die es alleine nicht schaffen.

00:19:15: nicht nur die Mieter erinnern, ich meine auch die Eigentümer erinnern.

00:19:18: Das war nochmal sehr gute.

00:19:20: letzte Worte noch.

00:19:21: Vielen Dank.

00:19:22: Ihr habt die Brieferunterlagen alle noch zu Hause.

00:19:24: Ihr könnt die noch bis zum achten Zehnten abschicken oder auch einfach am zwölften Zehnen ins Wahllokal gehen.

00:19:29: Beides geht, beides zählt.

00:19:31: Alles ist unfassbar wichtig.

00:19:32: Lass uns das schaffen.

00:19:34: Vielen Dank.

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